Cottbuser Jugendliche sind begeistert von „Action auf dem Land und in der Stadt“.

Von Daniel Schauff (Lausitzer Rundschau vom 9. Juli 2018)

„Sehnsüchtig“ haben sie ihre Freunde aus Bosnien und Frankreich am Cottbuser Hauptbahnhof erwartet, schreiben Schüler der Paul-Werner-Oberschule in einem Brief, der auch an die LAUSITZER RUNDSCHAU gegangen ist.

Die Schüler, neun aus der achten Jahrgangsstufe waren es, sind Teil eines trinationalen Austauschprojektes zwischen Deutschland, Frankreich und Bosnien-Herzegowina. Hinter dem Projekt stehen das Jugendbildungszentrum Blossin, die Cottbuser Jugendhilfe und Partner aus den beiden Teilnehmerländern. 

Bereits im Herbst 2017 waren die Cottbuser Schüler nach Sarajevo gereist, hatten dort nicht nur die Stadt kennengelernt, sondern auch über Cottbus berichtet – den Krebs, den Postkutscher, ... Beim Gegenbesuch konnten die bosnischen Gäste all das mit eigenen Augen sehen. Ein Besuch bei Cottbuser Karnevalsvereinen, im Menschenrechtszentrum, im Piccolo-Theater, im Landesmuseum, im Stadthaus und Staatstheater standen auf dem Programm, berichten die Schüler in ihrem Schreiben.

Ohne Arbeit aber sollten die Gäste nicht wieder nach Hause fahren. Im Strombad ging es in einem Workshop darum, Nutzungsmöglichkeiten für das alte Freibadgelände zu entwickeln. Das Wetter, berichten die Schüler, hätte bestens mitgespielt – obwohl es erst April war.

Nach dem Abstecher nach Cottbus ging es für die Jugendlichen nach Blossin – interaktive Methoden, Sprachanimation und Spiele sollten die Schüler aus drei Ländern näher zusammenbringen. „Die dreisprachige Gruppe wuchs mehr und mehr zu einem großen internationalen Team zusammen“, schreiben die Schüler. In Arbeitsgruppen ging es um das Engagement der Schüler im Gemeindewesen und die Fragen, wie sie sich für ihre Heimatorte einsetzen können.

Erst kürzlich sind die Jugendlichen von der dritten Phase des dreiteiligen Austauschprojekts zurückgekehrt. Ende Juni stand der Besuch in Frankreich auf dem Plan – nicht ohne einen Zwischenstopp in Brüssel. Der Heimatort der französischen Teilnehmer ist Donchery, liegt nur zwei Stunden von der belgischen Europa-Metropole entfernt, erklärt Martin Bock, für die Jugendhilfe Projektverantwortlicher und Leiter des Cottbuser Fanprojekts. Mit dem Besuch im Europaparlament hätten die Jugendlichen erfahren, wie Beteiligung auf großer Bühne funktioniere, erklärt Bock.

Angekommen in Donchery stand vor allem ein Kontrastprogramm an: Donchery ist mit 2000 Einwohnern wesentlich kleiner als Sarajevo und Cottbus. „Dass es in so einem kleinen Ort so viele Möglichkeiten für Jugendliche gibt, hätte ich nicht gedacht“, sagt Teilnehmer Nils Schaefer von der Paul-Werner-Oberschule. Trotzdem ging es darum, wie die Angebote in dem kleinen Ort noch verbessert werden können, berichtet Fanprojekt-Chef Martin Bock.

Ein Besuch bei den Eltern der französischen Teilnehmer sollte das ohnehin schon gut funktionierende trinationale Team noch besser zusammenschweißen. „Es war einfach nur toll“, sagt Antonia Schüßling. „Die französischen Eltern sind so gastfreundlich und großzügig und war haben uns super verstanden, auch wenn nicht alle die Sprache des anderen sprechen.“

Für den Schüler Daniel Schomber steht fest: „Nun wollen wir in Cottbus weitermachen.“ Im Programm „Openion – Bildung für eine starke Demokratie“ der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung sollen im kommenden Schuljahr weitere Ideen zur Beteiligung in der eigenen Stadt entstehen, kündigen Martin Bock und Christina Bergunde, Lehrerin an der Paul-Werner-Oberschule, an.

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