- ein trinationaler Jugendaustausch in der 2. Phase

Nachdem wir im Herbst 2017 bereits in Sarajevo die Teilnehmer*Innen aus Bosnien und Frankreich kennengelernt hatten, waren nun wir, die neun Jugendlichen der Paul Werner Oberschule, Gastgeber in Cottbus und im Jugendbildungszentrum in Blossin.

 

Am 20. April, einem Freitagabend, erwarteten wir sehnsüchtig unsere Gäste und empfingen zuerst die Bosnier auf dem Cottbuser Hauptbahnhof, während die französischen Jugendlichen später direkt mit einem Kleinbus an der Jugendherberge eintrafen. Das Wiedersehen nach einem halben Jahr wurde mit herzlichen Umarmungen und viel Freude gefeiert.

Nach der späten Ankunft am Vorabend und einer kurzen Nacht ging es am nächsten Morgen früh raus. Auf dem Programm stand als erstes der Besuch des Tanzturniers der Cottbuser Karnevalsvereine. Zwei Mädchen der deutschen Gruppe nahmen hier mit lautstarker Unterstützung und viel Beifall der Anderen erfolgreich am Turnier teil. Im Anschluss stand eine Stadterkundung für unsere Gäste auf dem Plan. Vier Gruppen je mit deutschem Guide von der Paul-Werner-Oberschule besichtigten das Menschenrechtszentrum, das Piccolo- Theater, das Stadthaus, das dkw, das Staatstheater ... all die Sehenswürdigkeiten, die ein Fremder in unserer Stadt gesehen haben muss. Und pünktlich zum Sonnenuntergang ging es abends noch auf den Spremberger Turm, wo einhellig von unseren Gästen festgestellt wurde, dass Cottbus eben eine schöne Stadt ist. Zum gemeinsamen Ausklang des Tages lud der Jugendklub „Kickerstube“ ein. Nach so vielen Eindrücken mussten doch die neusten Fotos und Posts online gestellt werden. Nebenbei lief Musik, einige duellierten sich am Tischkicker oder spielten ein wenig Tischtennis hin und her.

Am Sonntag dann begann die eigentliche Arbeit – ganz entsprechend unseres Mottos: Engagement im eigenen Lebensraum! Dazu besuchten wir das Gelände des Strombades nahe dem Stadion der Freundschaft. Das ehemalige Freibad an der Spree wurde in den vergangen Jahren bereits regelmäßig für viele interessante Projekte und Aktivitäten genutzt. Nun möchte ein neugegründeter Verein von jungen Cottbuser*Innen das Gelände weiter unterhalten. Unter der fachlichen Anleitung konnten wir unseren Ideen zur zukünftigen Nutzung des Areals freien Lauf lassen. Der Workshop fand unter strahlenblauen Himmel und prächtigen Sonnenschein im Freien stand. Über schlechtes Wetter konnte sich an diesem Wochenende in Cottbus keiner beschweren.

Ortswechsel – abends in Blossin angekommen, nahmen wir die luxuriöse Bildungsstätte in Besitz. Wir bezogen unsere gemischtsprachigen Zimmer und erkundeten die neue Umgebung. In den darauffolgenden Tagen lernten wir uns durch interaktive Methoden, Sprachanimation und verschiedenen weiteren Spielen immer besser kennen und schätzen. Die dreisprachige Gruppe wuchs mehr und mehr zu einem großen internationalen Team zusammen. Besonders in Erinnerung an die Tage am Wolziger See wird uns der Floßbau bleiben, wo sogar einige Teilnehmer mutig ins kalte Wasser sprangen, um das abtreibende Floß zu retten. Nicht zu vergessen sind aber auch das Spiel „Sagamore“, ein Abendteuer-Eroberungs-Teamspiel im Wald, oder der Tanz- und Fußballworkshop und die Präsentation von einheimischen köstlichen Spezialitäten bei der es auch eine Tanzeinlage der Mädels aus Deutschland, Bosnien und Frankreich gab.

Mitte der Woche wartete noch ein weiterer Höhepunkt auf die internationale Gruppe – der Ausflug nach Berlin. Antonia und Angelina, führten wie zwei professionelle Touristenguides die gesamte Mannschaft auf einem Fußmarsch vom Alex bis zum Deutschen Bundestag. Gekonnt bauten die beiden Schülerinnen Sehenswürdigkeiten wie z. B. den Fernsehturm, die Humboldt-Uni oder das Denkmal für die ermordeten Juden Europas in Spaziergang ein. Der Besuch der Kuppel des Reichstagsgebäudes ermöglichte uns eine schöne Aussicht auf die Stadt und war auch für unsere ausländischen Teilnehmer ein ganz besonderes Erlebnis.

Natürlich gab es in Jugendbildungszentrum in Blossin auch arbeitsreiche Phasen. In den Workshops arbeiteten wir weiter an unseren Gedanken zum eigenen Engagement im Gemeinwesen. Dabei stellte sich zunächst die Frage, welche Probleme und Schwerpunkte aus unsere Sicht in Cottbus bestehen? Oder, was wir unternehmen können, um die Situation zu verbessern? Zur abschließenden Phase des Jugendaustausches Anfang Juli in Donchery (Frankreich) wollen wir dann bereits erste Schritte unternommen haben.

Bis dahin schauen wir auf eine erlebnisreiche Woche hier in Brandenburg gemeinsam mit unseren Freunden aus Bosnien und Frankreich zurück. Bereits in zwei Monaten sehen wir uns im dritten Teil unseres Projektes alle wieder! 

Angelina, Antonia, Bruno, Daniel, Ian, Lätitia, Leonie, Nils, Vanessa (Jahrgang der 8. Klassen), Frau Bergunde (Lehrerin PWOS) und Martin Bock (Sozialarbeiter bei JHCB e.V.)

 

 

  

 

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